Inhalt:
- 1. Vorwort
- 2. Die 2-Takter Typen und deren Beschneidung
- 3. Das Todesurteil der RS: Die "RS4 125"





1. Vorwort:

Da es für mich gewissermaßen 'Neuland' ist, musste ich hier erstmal Fuß fassen, 'wieviele' Typen der Aprilia RS 125 es überhaupt gibt und worin sie sich im Laufe der Zeit voneinander Unterscheiden.
Hier eine kurze Zusammenfassung für all Jene, die auch einen Schnellüberblick über die Typen haben wollen.

Man möge es mir verzeihen, wenn ich hingehend dem Schluß nicht mehr ~ganz~ neutral bleiben kann !
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2. Die 2-Takter Typen und deren Beschneidung:

Da gäbe es schonmal die beiden Rotax Motoren, den 122er sowie 123er. Letzterer wurde von 1991 bis mitte '97 verbaut.
Parallel dazu gab es "ab" 1995 den 122'er Rotax, der leider mit der Zeit nach und nach beschnitten wurde (näheres dazu gleich).

Der bis '97 verbaute Rotax 123 hatte knapp 32 PS und 21 Nm Drehmoment, das schon bei 10.800 U/min anlag.
Als Vergaser diente da bereits ein 34 mm Flachschieber Vergaser von Dellorto (VHSB).

Der ab '95 verbaute Rotax 122 ist laut wikipedia.de mit 28.55 PS angegeben, was sich wohl als 'verallgemeinert' herausstellte, da viele andere Quellen im Internet deutlich von anfänglichen
34 PS der ersten RS Versionen mit dem 122'er Motor sprechen, die ebenfalls durch einen 34mm Flachschieber Dello befeuert wurden.

Die Beschneidung ging dann 'ab' etwa 1998/'99 los, wo Aprilia dann begann, die neuen Rotax 122 Modelle mit einem kleineren 28 mm Flachschiebervergaser (weiterhin Dello) auszuliefern.
Diese hatten in den ersten Modellen noch 30 PS was sich nach und nach bis etwa 2005 auf 28 PS änderte.

Die Facelifts (etwa 1998 und 2007) lasse ich jetzt mal im wesentlichen raus, da es mir hier mehr um die technischen Details geht.

Das Gewicht wurde zum 'positiven' bewegt, indem es in laufe der Zeit um ca. 7 kg von 144 kg (leer) auf 137 kg (leer) abnahm.


Auf alle Fälle hatte die leistungstechnische Beschneidung nur einen Hintergrund: Den zunehmend strengeren EURO-Abgasnormen gerecht zu werden.
Aprilia wurde mit der Zeit dazu bewegt, selbst die CDI zu beschneiden, indem die 'absichtlich' ein Leistungsloch verbauten, das bei etwa 6000 U/min anlag.
Dieses Loch drosselte natürlich die Leistung in diesem Drehzahlbereich kurzzeitig und erlaubte den Motoren die EU-Emissionswerte einzuhalten. Zum Nachteil der RS - Liebhaber ...

Es gab und gibt allerdings da die Möglichkeit auf modifizierte CDI's oder CDI's aus anderen Euro-Ländern (wie z.B. Italien) zu greifen, die dieses Leistungsloch nicht hatten.
Im Internet sprach man weitgehendst von "gedrosselten CDI's", die ironischerweise sich als die 'bessere' Wahl erwiesen.
Letztlich gab es keine "gedrosselten" CDI's. Doch hatten diese den Vorteil, dass sie eben über das einkonstruierte Leistungsloch gegenüber den 'ungedrosselten/'offenen' nicht verfügten
So konnten und können die RS - Fahrer wieder lange Arme kriegen, wenn der Motor von den ersten Umdrehungen sauber durchbeschleunigt!


Zwei gedrosselte Versionen gab es für die ehem. A1 - Fahrer mit 15 respektive 18 PS (^= 34er Gaser).

Gedrosselt wurden die auf zwei Varianten: Auslassteuerung (ohne Funktion / abgeklemmt / Steuergerät für Auslassteuerung begrenzt) oder ein Verengungsrohr im Krümmer, das jenen auf bis 7 mm begrenzte und etwa 300 mm lang war.

Ab 2008 bis 2012 wurden RS - Liebhaber nicht mehr glücklich, denn die Leistung wurde aufgrund von EURO-3 auf ca. 23 PS (man bedenke, im 'offenen' Zustand !) herabgesetzt.
Als Vergaser diente ein elektronisch gesteuerter Rundschieber Vergaser von Dellorto mit einem Durchlass von (weiterhin) 28 mm.

Dennoch war es auch hier möglich, die RS auf ca. 30 PS zu bewegen. Dafür musste natürlich der (U-)KAT raus und auch hier der Vergaser getauscht werden.
Der Vorteil war eben der weiterhin verbaute Rotax 122 Motor, der es noch immer ermöglichte, Leistungen von über 30 PS zu erreichen.

Wer das tat, hatte allerdings bei den späteren Baujahren maximal nur 2 Jahre Freude. Denn der nächste TÜV- und damit verbundene Abgasuntersuchungsbesuch, würde dem 'Tuning' den Gar ausmachen, wenn die EURO-3 Normwerte nicht erreicht werden würden.

Einzig was blieb: Rückrüsten für den TÜV.







3. Das Todesurteil der RS: Die "RS4 125":

Der Totalausfall von Aprilia mit der RS - Serie, begann dann mit den 4-Taktern, die dann nunmehr als "RS4" gelabelt wurden.

Trotz der für den Einen oder Anderen ansehliche Optik, war die Motorisierung nur der 'übliche' 4-Takt - Müll, der auch in diesem Fall nur max. 15 PS auf den Prüfstand brachte, bei gerademal 11 Nm.
Diese wird seit nunmehr 2011 'versucht' an den Mann zu bringen ...

Einziger Vorteil (~falls man es so nennen darf~) ist, dass das 'brachiale' Drehmoment von 11 Nm schon bei einer Drehzahl von 8.250 U/min anliegt.


Kenner der älteren RS 125'er, machen 'zurecht' einen großen Bogen um die RS4 125. - Schließlich erarbeitete sich die ehemalige RS 125 mit bis zu 34 werksmäßigen PS den Ruhm und Bekanntheitsgrad, den es heute ~noch~ aufrecht erhält ...

... doch durch die RS4 vermießt wird. - Da hilft auch kein "Quick-Shift-System" ...


In meinen Augen ist die RS durch die RS4 zu einem reinen Frauen-Motorrad mutiert. (Mögen mir die Frauen diese Andeutung hier verzeihen ... )